Gefühle sind zum Fühlen da – 10 Strategien für den Umgang mit unangenehmen Gefühlen

Veröffentlicht am: 01. Oktober 2024

Gefühle sind zum Fühlen da

Die meisten von uns verbergen oder unterdrücken ihre wahren Gefühle, um besser, fitter, schlauer, anerkannter oder beliebter zu wirken.

Wir haben verlernt, unsere Gefühle – besonders die unangenehmen – als Zeichen dafür zu deuten, dass…

Vielleicht haben wir ein komisches Bauchgefühl, ein Kribbeln in den Beinen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder ein Herzziehen, begeben uns auf die Suche nach einer schnellen und möglichst schmerzfreien Lösung im Außen und gehen trotzdem weiter unseren Alltagstätigkeiten nach.

Wir lenken uns ab oder betäuben uns…

…mit Social Media, Streaming-Diensten, mit Computerspielen, Influencer-Videos, übermäßigem Freizeitaktionismus, Shopping, häufigem Partnerwechsel, dem Basteln an der großen Karriere, Medikamenten, Alkohol oder anderen Suchtmitteln, exzessivem Sport, fleißigem Abarbeiten von To-do-Listen und vielem mehr.

Und wir rackern uns ab…

…in unseren Berufen und Familien oder im Ehrenamt, nicht selten bis zur Erschöpfung.

Das tun wir so lange, bis die unangenehmen Gefühle stärker und schmerzhafter werden und diese als Ruf der Seele lauter werden. Vielleicht wird dieser Ruf irgendwann so laut, bis er nicht mehr überhört werden kann?

Vielleicht sollten wir deshalb öfters in uns hineinspüren, um aufkommende Gefühle wahrnehmen zu können. Sie könnten uns ein sinnvoller Ratgeber oder Richtungsweiser sein.

Gefühle sind zum Fühlen da – ja, auch die unangenehmen.

Deshalb kann es sich manchmal lohnen, einen Blick hinter die Fassade der guten Laune zu wagen, hin zu den tiefer liegenden Gefühlen. Sie könnten weise Lehrmeister sein und uns vor Situationen schützen, die vielleicht in der Folge noch unangenehmer zu ertragen wären.

Angenehme Gefühle wie Freude, Glück, Erregung u.a. zu fühlen, fällt uns leicht. Ignorieren wir jedoch die unangenehmen, drängen sie sich mit zunehmender Macht auf. Das passiert so lange, bis wir sie nicht mehr aus unserem Bewusstsein verbannen können. Spätestens dann müssen wir einen Umgang mit ihnen finden, was mitunter ein schmerzhafter Prozess sein kann.

Dann doch lieber gleich beachten, oder?

Hier sind meine 10 erprobten Strategien für den Umgang mit unangenehmen Gefühlen:

1. Stoppe deine Gedankenströme:

Frage dich::

2. Schaffe dir deinen sicheren Ort:

Stelle dir eine Situation oder einen Ort vor, wo du dich ganz besonders gut und wohl fühlst. Male diese Situation/den Ort auf – du kannst dafür auch einfache Symbole oder Farben nehmen, die angenehme und warme Gefühle in dir auslösen.

Beame dich bei einem starken unangenehmen Gefühl genau an diesen Ort.

Dasselbe geht mit einem Menschen: eine real existierende Person, eine warmherzige verstorbene Verwandte oder eine wohlwollende „gute Fee“, die dir den Rücken stärkt, deine Hand hält oder dich in den Arm nimmt.

3. Finde ein Ventil für unangenehme Gefühle:

4. Beruhige dich mit weisen Worten oder beruhigenden Mantras:

5. Bringe deinen Atem unter Kontrolle:

6. Bringe dich ins Hier und Jetzt:

7. Aktiviere deinen Vagusnerv*:

8. Lerne Progressive Muskelentspannung (Jacobsen):

Zum Beispiel:

Textquellen:

Dachverband DBT e.V.
Omeda - Vagusnerv

Bildquelle:

Pexels