"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar" (Paul Klee)
Kunsttherapie ist eine gesundheitsfördernde Methode, in der eine Person in einer herausfordernden Lebenssituation oder mit einer seelischen Erkrankung mittels aktiver Kunstgestaltung und einem therapeutischen Gespräch Entlastung und Linderung erfahren kann.
Ich kann nicht malen oder Ich kriege keine schönen Bilder hin. Diese oder ähnliche Äußerungen hört man in Bezug auf Kunsttherapie häufig. Dahinter stehen meist Befürchtungen und auch Scham, für die entstandenen Werke negativ bewertet oder belächelt zu werden, möglicherweise aufgrund ungünstiger Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit.
Entgegen häufiger Annahmen wird bei der Kunsttherapie kein künstlerisches Talent oder Vorwissen benötigt. Jede Person, die das möchte, kann Kunsttherapie in Anspruch nehmen.
"Kunsttherapie ist ein Tanz zwischen Herz, Verstand und Seele – und jedes Werk erzählt eine Geschichte.“ (Unbekannt)
Zusätzlich zum therapeutischen Gespräch zwischen Therapeutin/Therapeut und Klientin/Klient gibt es eine dritte Ebene: das gemalte Bild oder die entstandene Figur aus Ton.
Häufig fällt es Menschen leichter, über ein Bild zu sprechen, anstatt über ihre eigenen Belastungen, traumatischen Erinnerungen, ihre vielleicht schamhaften Erfahrungen oder ureigenen Bedürfnisse. Das zusätzliche Medium (das entstandene Kunstwerk) erleichtert es den Betreffenden mitunter, innere Prozesse anzuregen und sich verbal zu öffnen, da in diesem Moment das Kunstwerk (als Objekt) und nicht sie selbst (als Person) im Fokus steht. Dabei ist völlig unwichtig, ob eine Person künstlerisches Talent hat oder nicht. Im Gegenteil: zu viel Perfektion oder ein besonders schönes Bild malen zu wollen, kann sogar hinderlich sein. Nicht selten erscheinen verblüffende Dinge auf dem Papier, die für "Aha-Momente" sorgen und bedeutsame neue Erkenntnisse für den Prozess der Heilung oder einen Anstoß für längst überfällige Veränderungen liefern können.
Weitere Vorteile:
Beides ist möglich: Es darf geschwiegen werden und es muss nicht gemalt werden.
„Kunsttherapie ist der Weg, Gefühle zu malen, die man nicht in Worte fassen kann.“ (Unbekannt)
1. Gefühle regulieren – Achtsamkeit schulen ("Malen als Ventil")
2. Raum geben und halten - Unbewusstes sichtbar machen
3. Ressourcen entdecken – Resilienz in Bezug auf künftige Herausforderungen fördern
„Im Rausch der Farben, im Flüstern der Formen, findet die Seele den Weg nach Hause.“ (Unbekannt)
„Jeder Anfang ist ein Triumph, jeder Farbklecks ein mutiger Schritt zu dir selbst.“ (Unbekannt)
Zu Beginn einer Sitzung
biete ich ausreichend Raum und Zeit für die situative emotionale Verfassung, mit der eine Person ankommt.
Zur Gefühlsregulierung setze ich auch Entspannungstechniken ein, die in den Alltag übertragen werden können.
Der nachfolgende Ablauf
wird in der Regel von aktuellen Anliegen, individuellen Bedürfnissen und spontanen Impulsen bestimmt.
Die gestalterischen Aufgaben (Interventionen) und Materialien (z.B. mit Stiften, Flüssigfarben und Pinsel, Kreiden oder Ton) ergeben sich meist aus der Thematik, werden manchmal
vorgegeben, oft jedoch auch eigenständig gewählt.
Ich begleite diese Phase möglichst achtsam, haltgebend und empathisch, je nach Bedarf mit gezielten Hinweisen und intuitiv.
Nach dem Gestalten
folgt ein therapeutisches Gespräch, in dem das entstandene Kunstwerk im Fokus steht. Dabei gehen die Beteiligten mit Hilfe gezielter
Fragestellungen auf eine gemeinsame Entdeckungsreise.
Als Prozessbegleiterin behalte ich die gemeinsame Zielvereinbarung stets im Blick.
Zum Abschluss
reflektieren wir gemeinsam über die Sitzung und die neuen Erkenntnisse und finden Möglichkeiten, diese in den Alltag zu integrieren.
Mehr erfahrenKunsttherapie ist eine anerkannte Form der Psychotherapie und ist häufig in das Behandlungskonzept von ambulanten, stationären oder (heil-)pädagogischen Einrichtungen integriert. Ambulante Praxen für Kunsttherapie, so wie ich sie betreibe, sind bisher selten zu finden.
Die Kunsttherapie wurde von dem Psychoanalytiker S. Freud und dem Tiefenpsychologen C. G. Jung beeinflusst und entwickelte sich in den frühen Ursprüngen in den 1940er Jahren in den USA. Es gibt keine einheitliche Methodik und verschiedene Herangehensweisen, die durch die Ausbildung und Persönlichkeit der Therapeutin/des Therapeuten, die Materialauswahl und die jeweiligen Interventionen (Malaufgaben) mitbestimmt wird. Aus diesem Grund sind empirische Messungen und standardisierte Werte schwer möglich. Zahlreiche Fallstudien haben in den letzten Jahren dennoch die heilungsfördernde Wirkung bewiesen.
Kunsttherapie eignet sich für alle, die in einer psychischen Krise stecken oder unter körperlichen Problemen (ohne organischen Befund) leiden und das Bedürfnis nach seelischer Entlastung haben, sich in ihrem Leben persönlich weiterentwickeln möchten oder nach Lösungsansätzen für Entscheidungen suchen (Kunstcoaching).
Da sie nicht zu den sog. „Richtlinienverfahren“ gehört, werden die Kosten für Kunsttherapie in ambulanter Form in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
Unser Alltag wird tagtäglich zu ungefähr 80-90 % durch unbewusste innere Vorgänge gesteuert und bestimmt; nur ungefähr 10-20% der Vorgänge spielen sich im aktiven Bewusstsein ab (Eisberg-Modell nach Sigmund Freud).
Aus diesem Grund fällen viele von uns jeden Tag kleinere und größere unbewusste Entscheidungen, die meist vom Kopf ausgehen. Wir gehen quälenden Gedanken und vermeintlichen Begehrlichkeiten nach und stellen vielleicht irgendwann fest, dass in unserem Leben etwas fehlt oder schräg verläuft. Wir machen uns nicht erst seit der Pandemie vermehrt Sorgen um unsere eigene Gesundheit oder die unserer Lieben und fühlen uns mitunter ohnmächtig und erdrückt von Negativ-Schlagzeilen rund um globale Krisenherde und unsere Zukunft.
Diese versuchen wir möglicherweise durch Ablenkungen wie Konsum, Wellness, Reisen usw. zu kompensieren. Doch da es sich dabei nicht um den Kern des Problems handelt, treten mitunter Erschöpfungssymptome, diffuse Schmerzen oder vermehrte Sorgen auf.
Um ungesunden Verhaltensweisen oder den durch innere Konflikte ausgelösten Beschwerden rechtzeitig auf die Spur zu kommen..., wäre es da nicht sinnvoll, bewusst inne zu halten und sich von Zeit zu Zeit mit unserem Innenleben zu beschäftigen?
Doch wie könnte das in einem modernen Alltag zwischen all den Verpflichtungen und Herausforderungen in der Familie, bei der Arbeit und den Freizeitaktivitäten gelingen?
Unsere Gefühle sind Botschaften unseres wahren Ichs Im Umgang mit anderen Menschen verbergen oder unterdrücken wir oft unsere echten Gefühle, um besser, fitter, schlauer,
anerkannter, geliebter usw. zu wirken. Wir haben verlernt, unsere Gefühle - besonders die unangenehmen - als Zeichen dafür zu deuten, dass...
...etwas in unserem Leben in eine falsche Richtung läuft oder etwas nicht oder nicht mehr stimmt
...wir krank sein könnten
...eine Lebensentscheidung überfällig ist
...wir einfach einmal Ruhe nur für uns selbst bräuchten.
Wir haben vielleicht ein komisches Bauchgefühl, ein Kribbeln in den Beinen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder ein Herzziehen, begeben uns vielleicht auf die Suche nach einer schnellen und möglichst schmerzfreien Lösung im Außen und gehen weiter unseren Alltagstätigkeiten nach.
Wir lenken uns ab oder betäuben uns...
...mit Social Media, Streaming-Diensten, mit Computerspielen, Influencer-Videos, übermäßigem Freizeitaktionismus, Shopping, häufigem Partnerwechsel, dem Basteln an der
großen Karriere, Medikamenten, Alkohol oder anderen Suchtmitteln, exzessivem Sport, fleißigem Abarbeiten von To-do-Listen u.v.m.
Und wir rackern uns ab...
...in unseren Berufen und Familien oder im Ehrenamt, nicht selten bis zur Erschöpfung.
Das tun wir so lange, bis die unangenehmen Gefühle stärker und schmerzhafter werden und diese als Ruf der Seele lauter werden. Vielleicht wird dieser Ruf irgendwann so laut, bis er nicht mehr überhört werden kann?
Vielleicht zeigen sich körperliche Symptome, es drohen Rückenschmerzen und Schulterverspannungen chronisch zu werden. Oder wir spüren eine innere Leere, diffuse Ängste, vermehrte Sorgen, Perspektivlosigkeit oder Ausgelaugtsein.
Plötzlich sind wir nicht mehr in unserer Kraft. Das ist er: Der Ruf der Seele...
Vielleicht hören wir den Ruf sogar in der Nacht, in aufwühlenden Träumen, aus denen wir irritiert gegen drei oder vier Uhr erwachen.
Vielleicht bleiben wir dann schlaflos in unserem Gedankenkarussell stecken, bis wir völlig übermüdet in unsere Tagespflichten starten, die uns – vielleicht – nach unserem Bewertungsmaßstab nicht gut genug gelingen, weil wir zu wenig Schlaf hatten...
Dann fühlen wir uns vielleicht schlecht, weil wir Fehler machen, konfrontieren uns und andere mit Vorwürfen und bekommen Gegenwind, nehmen uns vermehrt als Opfer wahr, was unser unangenehmes Befinden noch verstärkt...
Eine belastende Spirale... Vielleicht finden sich einige von uns in der Folge in einem Burnout oder in einer Lebenskrise mit psychischen Störungen wieder.
Ich würde Sie gerne...
...darin unterstützen, Körperempfindungen und Gefühle (wieder) wahrzunehmen, eine gesunde Verbindung zu ihnen aufzubauen und daraus eine Bedeutung für Sie selbst abzuleiten.
...anleiten, neue kreative Impulse in Ihnen zu setzen, um Ihre individuelle Ressourcen, Stärken und Potentiale aufzudecken.
...ermutigen, Scham und Ängste anzuschauen und Ihnen dabei helfen, diese zu überwinden.
...auf meinen eigenen Weg mitnehmen und Ihnen zeigen, wie eine Lebenskrise als Chance für lebensverbessernde Veränderungen genutzt werden kann.
...in das Abenteuer Kunstgestaltung einladen, das als Ventil und Kompass für die eigene Gefühlswelt dienen kann.
...dazu motivieren, Ihr Leben zu verschönern, zu erleichtern und zu bereichern, mit dem alleinigen Ziel, dass Sie sich besser fühlen.
Der künstlerische Ausdruck ist ein Urbedürfnis des Menschen Ich male, seit ich denken und laufen kann. Da war dieses innere Bedürfnis.
Heute weiß ich, dass ein Urbedürfnis des Menschen existiert...
...Spuren zu hinterlassen
...Farbe ins Leben zu bringen und sich daran zu erfreuen
...sich non-verbal und künstlerisch auszudrücken (z.B. die Höhlenmalerei oder das Graffiti)
Leider tauchten im Laufe meines Erwachsenenlebens viel zu oft Blockaden und Hemmnisse auf, die eine regelmäßige aktive Kunstgestaltung über Jahre hinweg verhinderten.
Das frustrierte mich. Und so suchte ich nach dem warum...
Mein Erklärungsversuch...
Weil der Kunstbegriff an sich polarisiert...? Kunst hat auf viele Menschen noch immer eine elitäre und einschüchternde Wirkungsweise; sie wird häufig einer Gesellschaft mit vermeintlich höherem Bildungs- und Einkommensniveau und noch mehr frei verfügbarer Zeit zugeordnet.
Weil Angst vor äußerer Bewertung besteht...? Bei der eigenen künstlerischen Gestaltung befürchten viele, dass ihr Bild objektiv als nicht SCHÖN, nicht GUT oder unÄSTHETISCH angesehen wird; häufig liegen hier einschneidende Bewertungserlebnisse aus der längst vergangenen Schulzeit zugrunde.
Weil die eigene Erwartungshaltung überhöht ist...? Der individuellen künstlerischen Gestaltung steht häufig Perfektionismus oder ein zu hoher Anspruch im Weg, indem eine Orientierung an professionellen Künstlern oder sogar den Großen Meistern statt findet, die in jahrelanger Arbeit oder in einem Fachstudium Kunsttechniken erlernt, geübt und verfeinert haben.
"Und was ist, wenn dabei Gefühle zur Oberfläche drängen, die wir gar nicht spüren wollen oder können?"
Vielleicht bedarf es dann einer neutralen Person, die...