Tag der Offenen Tuer Kunsttherapie und Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz)

„Tag-der-Offenen-Praxis-Tür“ in der Kloster-Oase

„Woher kommen eigentlich psychische Erkrankungen?“ Diese und ähnliche Fragen werden spontan aus den Reihen der Interessierten an mich gestellt, die im Rahmen einer Führung durch die Kloster-Oase einen Blick in den Praxisraum von KUNSTimSINN werfen wollen: Pastellkreiden, Acrylfarben, bunte Tinten, Filzstifte, Walzen und Papiere in unterschiedlichen Größen…daneben eine Sitzgruppe in einem frischen Grünton. Der Blick wird unvermittelt von dem  hohen Bogenfenster angezogen: Draußen wippen Äste einer imposanten Rotbuche, die unbändige Kraft ausstrahlt.

KRAFT, ja… – „Aus der Erschöpfung zurück in mehr Kraft“ wirbt der Flyer meiner Praxis für ambulante Kunsttherapie und verspricht „durch aktive Kunstgestaltung und Gespräche auf Augenhöhe“ wieder mehr Lebensenergie. Die Leichtigkeit im Alltag zurück gewinnen, Depressionen verringern, Ängste loswerden, raus aus dem Burnout oder bestenfalls erst gar nicht dort hinein gelangen…

Die Kleingruppe lauscht nun meinen Worten, durch die ich ihnen möglichst vereinfacht und prägnant darstelle, was Kunsttherapie eigentlich ist, und dass diese Methode vielen Menschen aus stationären Klinikaufenthalten in Rehamaßnahmen bekannt sein könnte. Die fehlenden Reaktionen deute ich weniger als Unkenntnis, sondern mehr als „Sich-nicht-zu-erkennen-geben-wollen“. Immerhin – ist die Zahl an psychischen Erkrankungen in den vergangenen Jahren drastisch nach oben geschnellt – ganz im Gegensatz zu den verfügbaren Therapieplätzen.

Weiter versuche ich zu vermitteln, dass eine ambulante kunsttherapeutische Praxis wie meine eher selten zu finden ist und es sich deswegen durchaus lohnen könnte, meine aktuelle Rede im Hinterkopf zu behalten, um – bei Bedarf – betroffenen Bekannten (oder sich selbst) den Weg zu mir weisen zu können.

Fünf Minuten später ist mein Mini-Vortrag beendet und die Kleingruppe setzt sich weiter in Bewegung, zum nächsten Praxisraum. Die Synergien sind nun deutlich spürbar, hier in diesem Teil des Klosters, dem ehemaligen Schwesternwohnflügel.

Eine halbe Stunde später versuche ich einen verstohlenen Blick auf die Papiere in den Händen manch eines Klosterbesuchers zu erhaschen…und entdecke darin ab und an auch meinen Flyer.

Zufrieden schließe ich die Praxisraumtür, um sie das nächste Mal, also einige Tage später  – zu meiner kostenfreien Offenen Sprechstunde oder „Psychischen-Ersten-Hilfe“ – genauer gesagt für Personen mit einem dringenden Gesprächsanliegen – wieder zu öffnen.

Farben, Pinsel und Papiere – auch das wird dann wieder bereit liegen, um die mitunter verzweifelten Menschen dazu zu animieren, ihr Leben mit ihren eigenen Händen ein klein wenig bunter zu malen.

IMG 20230722 141534 Kunsttherapie und Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz)

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